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Fallbeispiele für den Breitbandausbau

Fallbeispiele für den Breitbandausbau

Veröffentlicht am 05.07.2018

Für den Breitbandausbau gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen und Geschäftsmodelle. Der größte Teil des Ausbaus erfolgt unverändert auf eigenwirtschaftlicher Grundlage durch die Netzbetreiber. Dabei mögen die Gründe in der erwartenden Rendite liegen, strategischen Ansätzen zum Aufbau der Infrastruktur oder in wettbewerbstaktischen Überlegungen zur Fernhaltung von anderen Netzbetreibern. Dieser eigenwirtschaftliche Ausbau lässt sich von außen eigentlich nicht beeinflussen (mit der wichtigen Ausnahme der politisch gesetzten Rahmenbedingungen wie z.B. der Regulierung). Die durch Gebietskörperschaften beeinflussbaren Geschäftsmodelle habe ich aus der Erfahrung vieler Projekte in folgende Cluster unterteilt: 

  • Ausbau nach finanziellen Zuwendungen zum Ausgleich einer Deckungslücke beim Netzbetreiber
  • (nicht-finanzielle) Motivation von Netzbetreibern zum Ausbau       
  • Ausbau durch Stadtwerke      
  • Kooperationen mit Infrastrukturbetreibern, die keine Netzbetreiber sind
  • Gründung von kommunalen Infrastrukturbetreibern      
  • Genossenschaften oder Zweckverbände als interkommunale Vorhaben
  • Ausbau mit bürgerschaftlichem Engagement      
  • Einbringung von vorhandenen Infrastrukturen und Nutzung von Sanierungsarbeiten im Straßenraum 

Bis Mitte 2016 habe ich eine Reihe von detaillierten Fallbeispiele aus eigener Projekttätigkeit für Kreise, Kommunen und Stadtwerke veröffentlicht. Da ich nach Aufnahme der Projekt-Tätigkeit für das Breitband-Kompetenzzentrum in NRW im Februar 2016 keine eigenen Förderprojekte in NRW als Berater begleite, gibt es von mir erst mal keine neuen Fallbeispiele. 

Die aus meiner Sicht sinnvollen Geschäftsmodelle sowie die rechtlichen und technischen Grundlagen habe ich zusammen mit zum Teil sehr ausführliche beschriebenen Fallbeispielen in dem Buch „Schnelles Internet in Deutschland - Geschäftsmodelle und Fallbeispiele für den Ausbau“ zusammengestellt. Der Stand des Inhaltes ist somit Frühjahr 2016 und seither hat sich einiges verändert. Insbesondere das Bundesförderprogramm hat zu Veränderungen im Markt beigetragen. Je mehr geförderter Ausbau stattfindet, desto weniger Potenzial verbleibt für eigene Infrastruktur-Vorhaben von Gebietskörperschaften und Stadtwerken (mit Ausnahme von denjenigen, die bereits mit dem Ausbau begonnen haben). Auch für neue Zweckverbände gibt es wohl kaum noch tragfähige Ansätze.

Die beschriebenen Geschäftsmodelle sind aber unverändert relevant und neue Ansätze sind nach meiner Erkenntnis nicht hinzugekommen. Die Möglichkeiten zur Einflussnahme der Gebietskörperschaften sind immer noch so wie in meinem Buch beschrieben. Insbesondere die Einsetzung von hauptamtlichen Breitbandkoordinatoren in Kreisen und kreisfreien Städten in NRW hat sich nach meinem Eindruck sehr bewährt. Bei den Fallbeispielen finden sich zwar auch eine Reihe von Vorhaben, die auf den FTTB-Ausbau gesetzt haben, die Mehrzahl erfolgte aber doch mit FTTC-Lösungen, da Angebote zum FTTB-Ausbau in Förderprojekten eigentlich erst seit Anfang 2017 in nennenswertem Umfang eingehen. Das in den Fallbeispielen in meinem Buch beschriebene Vorgehen ist bis auf die spezifischen Anforderungen der Förderprogramme immer noch gültig.

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